Friday, 20.05.2011
19:30h
Sehr verfahren
Schreiben statt Malen
Ein Abend über das Schreiben als aktuell verbreitete Praxis Bildender Künstler. Es wird präsentiert, gelesen und sich unterhalten. Dazu legt Hans-Christian Dany abstrakten Hip Hop, Afro und Offbeat auf.
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Anlass ist das im letzten Herbst erschienene "Sehr verfahren", ein Taschenbuch mit pulp-touch, das fünf Kurzgeschichten vereint. Erzählungen, die vom Unterwegssein, von Wochenendausflügen, Wallfahrt, Richtungslosigkeit und Zeitreisen handeln. Visuelle Information hatte die Ausgangspunkte für diese Geschichten geliefert, die Hinrich Sachs u.a. bei Birgit Kempker, Hans-Christian Dany, der Neuseeländerin Ruth Buchanan, und dem Amerikaner Mark v. Schlegell für dieses Künstlerbuch in Auftrag gegeben hat. Ein eigentümlichen Prozess von Kreation und Reaktion steuert es.
Friday, 22.06.2012
19:00h
und zwischen dazwischen und dazwischen und...
&
Albernheit
Der Berliner Autor und Theoretiker Michael Glasmeier liest aus folgenden beiden Bänden:
und zwischen dazwischen und dazwischen und...
1979 besorgt sich Michael Glasmeier einen Stempelkasten und einen Schwung unlinierter Leintal-Schulhefte, "holzfrei 80g", um einen einfachen, aber hinreichend literarischen Titel zu setzen: "gedichte". Damit beginnt eine rege lyrische Produktion über gut zehn Jahre, die hier gesammelt zur Wiederentdeckung angeboten wird: literarische Bild- und konkrete Sprachkritik, Albernes, Urbanes und Landschaftliches.
Neben illustrierten Sprüchen Johann Wolfgang Goethes stehen Versuche über die Enzyklopädie der Dinge, über den Walfang und Kamele in Berlin. Komplettiert wird der Band durch ein nicht gar zu arg philologisches Nachwort von Jan-Frederik Bandel und eine vom Verfasser unsentimental kommentierte Bibliografie.
A – Albernheit
Die Albernheit – obwohl ringsum praktiziert – ist dem Verdikt eines unübersehbaren Ernstes zum Opfer gefallen. Entsprechend marginal sind die wissenschaftlichen Erträge zu dieser kindischen, beiläufigen, grundlosen und – bei optimalem Sender-Empfänger-Verhältnis – unterhaltenden Stimmung. Mit gediegenen Begriffen wie "Satire" und "Ironie" wird das künstlerisch-literarische Bedürfnis nach Albernheit überspielt und eingezäunt. Aber ein Begriff des Albernen als künstlerische Strategie der grenzenlosen Fantasie erlaubt es auch, den Kanon der Kunst- und Literaturgeschichte zu überprüfen – einschließlich ihrer hohen Meisterwerke.
Saturday, 20.10.2012
19:00h
Ein Buch bei Nacht
Objekte aus der Bibliothek Andreas Züst
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Programm Samstag, ab 19 Uhr, stündlich:
Salome Hohl:
Dekonstruktion eines Vierecks, im
Viereck. Ein Versuch – mit dem
Spiralkneter
(Lesung)
Samuel Bänziger, Mara Züst:
«Insert I – Ein Buch bei Nacht»
(Präsentation)
Sereina Steinemann:
Das neue Heft
(Workshop)
Heinz Emmenegger:
KANNT oder WENIGER
(Lesung)
Macuso Vikovsky
(Konzert)
GRRRR:
… am Zeichenstift
(Kunst)
Lucie Kolb:
Liste, Titel, Zitat. Über das
Adressieren von Kunstwerken
(Vortrag)
Anina Schenker:
… schreibt einen Brief
(Kunst)
DJ Fascinación
(turntables)
Ein kleiner Imbiss wird während des Abends serviert.
Mehr Infos:
http://www.ebbn.ch
Thursday, 01.11.2012
18:00h
40 JAHRE KERNSPALTUNG und DICTATORS
Der in Zürich lebende Fotograf Peter Tillessen hat diesen Sommer gleich zwei Bücher - 40 JAHRE KERNSPALTUNG und DICTATORS - fertig gestellt und lädt nun zur Doppelbuchvernissage. Neben der Buchpräsentation werden Fotos gezeigt und Peter Tillessen wird eine wissenschaftliche Lesung halten. Anschliessend gibt es Eintopf und vielleicht einen Dessert aus Tillessens Geheimrezeptbuch.
Erschienen sind die Bücher bei Kodoji Press, wobei die Pressetexte einen Einblick ins Tillessensche Universum gben:
40 JAHRE KERNSPALTUNG/40 YEARS OF NUCLEAR FISSION
40 Years of Nuclear Fission looks like an old scientific textbook that explains the origins of nuclear fission, illustrated by captivating black and white photographs of sculptural shapes. In fact the book is not an academic but personal compilation by photographer Peter Tillessen. The 40 photographs show excrements of the black-headed earthworm, which aggressively ploughs through a cemetery in Zurich. The pictures of those fragile sculptures are contrasted with parts from the detailed descriptions of nuclear fission from the original book, a text by Darwin that explains the work of earthworms and a text by the artist, who describes his childhood in the atomic age as a son of an atomic engineer. The number 40 is in this compilation no accident: Tillessen took the pictures on his –rainy– fortieth birthday for one of his best friends to pay off his debts from a bet – as he wasn't a father of a big family (like his father) at the age of 40. That’s what he had pretended to his friend at the age of 27. The design of the book in the book accentuates the biographical fission within the big context of the atomic age: particularly the way the photographer examines the father's book to reflect his own situation and to become aware of the earth's fragility. At the end it's all about evolution. 40 Years of Nuclear Fission is the third publication in his series at Kodoji Press.
DICTATORS
Dictators is based on Peter Tillessen's observation, that the style of female pubes often resembles the moustaches of politicians. Whether the personal is political or not, Tillessen drew 18 sketches in his Moleskine, which are all represented in this black and white Xerox-printed booklet. The publication is housed in a white paper bag with a self-made potato stamping by the artist and his daughter. Dictators is the second publication in his series at Kodoji Press.
Thursday, 15.11.2012
20:00h
Aus dem Werk "Aus der unmittelbaren Unwirklichkeit" von M. Blecher
Der Schauspieler Florian Steiner liest im Rahmen der gleichnamigen Ausstellung Textpassagen aus M. Blechers Werk, ausgewählt vom Künstler Christoph Brünggel.
Der Titel Christoph Brünggels aktuellem Bilderzyklus lehnt sich an den Roman "Întîmlari în irealitatea imediata" des rumänischen Schriftstellers M. Blecher an (Dt.: Vorkommnisse aus der unmittelbaren Unwirklichkeit; 1936). Die Rastlosigkeit und Krisenanfälligkeit der Hauptfigur, die sich in einem Zustand physischer wie psychischer Selbstauflösung befindet, führt zu einer übersteigerten Wahrnehmung einzelner Gegenstände und Lebenssituationen. «Selbst die Unerbittlichkeit der Dinge erschöpft sich einmal», schreibt Blecher über die Hyperpräsenz und das gleichzeitige Entschwinden der eigenen Umgebung.
Qualen und Exzesse der Wahrnehmung auf der Suche nach Realität, nach sich selbst in den Gegenständen, Orten und Personen erlebt der jugendliche Protagonist in M. Blechers Roman. Je gefrässiger, obsessiver er sich ihnen nähert, um so unwirklicher wird er sich selbst, um so intensiver und kälter erstrahlt die Welt. In seinen "Krisen" erkennen wir den lichten Irrsinn der ästhetischen Erfahrung, die sich von den Fesseln der Gewohnheit befreit.
Ausstellung offen ab 18.00 Uhr
Lesung ab 20.00 Uhr
Wednesday, 20.11.2013
20:00h
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Bei dem Debütroman "Schaum" von Joanna-Yulia Kluge handelt es sich um die Geschichte der Isabelle Frey, die mit XY Chromosomen auf die Welt gekommen ist. Das Buch beruht auf wahren Begebenheiten und zeigt authentisch und gefühlvoll den Weg einer Methamorphose auf, um Liebe und Freiheit zu erfahren. - Letztlich aber beruht der Roman auf der Figur des gebrochen Herzens der Protagonistin, was wiederum eine Anlehnung an Hans Christian Andersen Märchen Die Kleine Meerjungfrau ist. Der Roman offenbart also zeitgleich die Grenzen einer Metamorphose und hinterfragt subtil, ob die Identitätssuche im falschen Körper sich wirklich auf Geschlechterrollen bezieht und damit die Frage: "bin ich Mann oder Frau?". Oder ob diese Frage wegfällt, gar nicht besteht, weil das Bewusstsein von Geburt an weiblich ist, einfach das biologische XY ein lebenslängliches Gefängnis, eine "Behinderung" bildet, die es mit Hilfe der Medizin zu verringern gilt, um freier, uneingeschränkter Leben zu können.
Die Autorin Joanna-Yulia Kluge wird aus ihrem eben erschienen Roman lesen und anschliessend Fragen beantworten.
Wednesday, 19.02.2014
19:00h
entgegen gegenteiliger Angaben
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Die Autorinnen Karin Sarah Ley, Gianna Molinari und Werner Rohner lesen aus Staatsschutzakten verschiedener Personen. Ein Abend an dem die Sprache der Überwacher im Zentrum steht, ein Abend an dem Absurdes auf Erschreckendes trifft.
Die Lesung ist Teil der Ausstellung "Beobachten und Übewachen".
As a part of the exhibition "Observing and Surveillance" writers Karin Sarah Ley, Gianna Molinari and Werner Rohner will read state security files from different Swiss citizens. The Swiss government was accurately observing specific citizens during the cold war period. Reason for the observations could have been simply meeting a person or playing in a theatre - but also for political actions. In which the citizen would be criticizing the repressive and military obsessed swiss state/society. Many of these files provide an insight onto the 80-riots in Zurich, whose aftermath changed the city into a more open and culturally diverse city. The readings will bring up the language of the observing officers but also the absurdities and rather scary notes. The reading will be held in German.
Sunday, 04.05.2014
17:00h
Morgen werde ich Idiot - Kybernetik und Kontrollgesellschaft
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Hans-Christian Dany kommt wieder und liest dieses mal. Sein neustes Buch hat er mit "Morgen werde ich Idiot - Kybernetik und Kontrollgesellschaft" betitelt. Brandaktuell ist das Thema ja, wenn wir uns ständig vermessen. Im Klappentext heisst es weiter: "Ein heiter ätzender Spaziergang durch das Innere, die Entwicklungsgeschichte und die Albträume einer von Selbstoptimierung besessenen Gesellschaft, die ihre Kontrolle nicht mehr durch Macht, sondern durch Rückkopplung und Selbstregulation ausübt.
Dany zeigt, wie aus der Kybernetik als Modell für selbstregulierende Systeme eine Matrix der ständigen Optimierung eines jeden und der Gesellschaft geworden ist: Von der kybernetisch inspirierten Sozialpsychologie der fünfziger Jahre wanderte die Feedback-Theorie Wieners und Lewins in die Selbsterfahrungsgruppen, die sie in die WG-Küchen weiter trugen. Parallel flossen die Methoden als Social Engineering in das Management ein und später in die sozialen Netzwerke, wo das Kommunikations-Panoptikum nochmals in neuer Form zu sich fand. Jeder ist nun Beobachter aller anderen und ein von allen anderen Beobachteter. Kontrolle bedeutet nicht länger, die Kontrollierten auf einen Sollwert zu bringen, sondern einen andauernden Prozess permanenter Selbstoptimierung in Gang zu setzen. Heute formen Feedback und Transparenz zentrale Werkzeuge für Kindergarten, Schule, Konsum und Unternehmen.
Die einzige Möglichkeit, dem zu entkommen, scheint, sich der verordneten Kommunikation zu verweigern. Sich durch Sprachlosigkeit der Regulation zu entziehen, um auf der spiegelglatten Oberfläche der Transparenz ein Dickicht undurchsichtiger Inseln wuchern zu lassen…"
Bestimmt gibt es auch Bücher zu kaufen. Ansonsten kann sein Buch auch bei einem der sympathischsten Verlage bestellt werden.
Friday, 30.10.2015
20:00h
Christian Saehrendt: Gefühlige Zeiten. Die Zwanghafte Sehnsucht nach dem Echten
Christian Saehrendt liest aus seinem neuesten Buch, Gefühlige Zeiten. Die Zwanghafte Sehnsucht nach dem Echten.
Anschliessend Diskussion mit Stefan Wagner und mit dem Publikum.
Neo-Romantik im virtuellen Zeitalter
Wenn die Band ›Unheilig‹ singt: »Kein Augenblick ist je verloren, wenn er im Herzen weiterlebt« oder Mark Foster zu Geigenklängen intoniert »Ich geh auf Reisen. Ich mach alles das, was ich verpasst hab. Ich lass alles hinter mir. Hab was Großes im Visier«, dann sind wir am Puls unserer Zeit. Die Utopie von einem echten, wahren Leben treibt uns um – manchmal in erschreckend abgedroschenen Phrasen.
Von Shabby-Chic über Extremsport bis Rückzug – wir sind auf der Jagd nach dem echten Gefühl. Die einen ziehen sich in ihre Eigenheim-Idyllen zurück, heiraten in einem Traum von Weiß und pflegen ihren Dialekt. Die anderen suchen ruhelos das Glück in der Ferne – mithilfe von Eventtourismus oder gar im militärischen Kampf für das vermeintlich Gute.
Christian Saehrendt sucht nach der Kraft hinter all diesen paradoxen Fluchtbewegungen – und stellt fest: Wir leben in einer Epoche der Neo-Romantik, die wie vor gut 200 Jahren als Folge einer tiefgreifenden Entfremdung zu verstehen ist.
Christian Saehrendt, Gefühlige Zeiten. Die Zwanghafte Sehnsucht nach dem Echten (Köln: DuMont, 2015).
Friday, 12.08.2016
20:00h
Lesung von Anne Käthi Wehrli
und
Konzert von Mosh Mosh
20:00h Lesung von Anne Käthi Wehrli
21:00h Konzert von Mosh Mosh
Anne Käthi Wehrli
Lesung
Wieso merkt niemand dass dieser Stuhl eine Brennnessel ist!
Gedichte, Theoretisches Saxophon
Mütterlich lachten die Pflanzen.
Es war in Ordnung. Ich durfte über sie reden und mir Sachen über sie vorstellen.
Es störte sich nicht.
Sogar die Giftpflanzen sagten jedesmal wenn ich eine essen wollte: Nein! Wir sind giftig!
Weil wir Freunde waren.
Reading
Why doesn't anybody notice that this chair is a nettle!
Poems, Theoretical Saxophone
Mosh Mosh
Konzert
Nicht umsonst bezeichnen sich Lady Mosh und Posh Mosh selbst als divenhaftes Duo. Und tatsächlich könnte man sie zu Beginn ihrer Performances mit zwei feinen Damen verwechseln, die unterwegs zu einem Gala-Dinner sind. Allerdings bleibt am Ende jedes Mosh Mosh-Live-Auftritts von diesem Eindruck nicht mehr viel übrig. Denn im Eifer des Gefechts sind sich die Diven weder zum Stagediven noch für ekstatische „Bühnenakrobatik“ zu schade. Im ramponierten Zustand scheinen sich die beiden Ladies am wohlsten zu fühlen - immer fleissig damit beschäftigt, die Codes der Damenhaftigkeit neu zu definieren.
Let‘s deconstruct and your body will follow!
Mosh Mosh entführen dabei in Paralleluniversen ebenso faszinierender wie unheimlicher Gegendarstellungen zur Absurdität normierter Lebensentwürfe. Immer funky und kinky entfalten sie schwärmerische Ambivalenzen für Agent Cooper aus „Twin Peaks“, preisen als verwuselte Enkel_innen von Divine die Vorteile von „Robotic Love“, zeigen uns erneut die spooky Zwiespältigkeit geisterhaften Mondlichts im
Angesicht essentieller Fragen anti-essentialistischen, beziehungsweise extraterrestrischen Inhalts („The Mooon“) und treiben schlussendlich auch den heteronormierten Schwefelgeruch aus der Einbauküche hinaus („Junkies in Bikinies“), leider jedoch ohne das unbeschreiblich gruselig auf dem Linoleumboden herumkriechende Etwas wirklich ganz loszuwerden. Denn Mosh Mosh sind zwar Querfeldein-Utopist_innen aber eben auch sezierende Realist_innen.
Lady Mosh and Posh Mosh don't describe themselves as a diva-esque duo for nothing. Its true that at the start of their stage show, one could mistake them for two, fine ladies who are about to go to a 'Gala' dinner. The truth of the matter is that there is little left of this impression after every Mosh Mosh live show. The divas become stage divers and are not scared of ecstatic and extravagant 'stage acrobatics'. In brief: Mosh Mosh seem to be most at home when they are in tatters. And it is only thus that the codes of 'ladylike behaviour' can be redefined.
Let's deconstruct and your body will follow!
Vielen Dank an Deborah Keller, die diese Veranstaltung auswählte für ihr Meine Wahl, Züritipp 32, 11 August 2016!
Deborah Keller, Meine Wahl, ZĂĽritipp 32, 11 August 2016.
Saturday, 24.06.2017
17:30h
Buchvernissage und Lesung
In den Lebensmitteln drin geht es zu und her wie in einer Stadt
In den Lebensmitteln drin geht es zu und her wie in einer Stadt
Anne Käthi Wehrli
Corner College Press, 2016
17:30h Türöffnung
18:30h Lesung
Der Titel dieser Publikation stammt aus einem Gedicht, enstanden bei der Arbeit an einem Beitrag, der Performance "These we have tried …", für den Anlass "Alice Toklas reads her famous hashish fudge recipe", der 2015 in Wien stattfand. In dieser Performance geht es um die Zubereitung von Fudge und um das berühmte Haschisch Fudge Rezept von Alice Toklas, um Hausfrauen, Sprache, Chemie, Zufall und feine Unterschiede. Ein Teil daraus findet sich in dieser Publikation.
Auch weitere Beiträge dieses Buchs kamen schon an anderen Orten und in anderen Formaten vor.
In Fanzines, Ausstellungen, Radiosendungen, Zeichnungen an Performances, Gedichte als Teil von Texten. Die Zeichnungen und Collagen sind aus der Zeit von ca. 1993-2016. Zusammen mit den Texten die alle neueren Datums sind, sind sie jetzt für dieses Buch neu versammelt worden.