Additional texts and materials and documentation can be found on our CC Materials website materials.corner-college.com.
Zusätzliche Texte und Materialien sowie Dokumentation befinden sich auf der CC Materials Webseite materials.corner-college.com.
Corner College programming by Alan Roth and Dimitrina Sevova.
Until September 2018, Corner College was located in Zurich’s District 4, and since then has functioned as a nomadic space without a location of its own. It is an independent project space for new and experimental formats of exhibition making, with a focus on research and process oriented contemporary art, quasi-academic knowledge production and the nurturing of discursive forms of contemporary art and theory in a dialog with urban processes, society, technologies, research, transdisciplinarity. CC activates a space of micropractices and participation of the public that echo in a network of local and global exchange.
Corner College has always been closely connected to a young and experimenting art scene. As a self-organized space we have the flexibility to provide space to artists for unconventional projects that further develop art practices, enter into a direct dialog with the public and critically take up discourses in art, day-to-day life and society.
Our program drifts in three main fluxes, which cross at times, or pursue each other and create shades of transdisciplinarity, or split and run in new directions in their trajectories of becoming: Collaborations, Perspectives, Connections.
We have an extensive and expanded understanding of exhibitions beyond the white cube. We understand exhibitions as a fathoming of new formats that results from the relation of praxis and medium, language and discourse, reflects itself in its conditions, seeks new approaches that transcend disciplines, media, practices and communities. Some may be somewhat difficult to recognize as exhibitions, as they move into a grey area towards formats like public lectures, discussions, screenings, performative practices, time-based art, platforms, while others will make use of tried and tested exhibition formats.
Corner College activates a space of micro-practices that operate in a network of immediate relations that resonate with what swarms around the edges (at the Corner), with the little differences in intensities and the performative indeterminacy of the molecular fluxes, with the floating spatium of the multiplicity of beings, things, and events.
Corner College is open to the always irreversible act of critique, to the immanence of fabrication: a life. It remains minor (which denounces simultaneously the One and Many) and contemporary of the present. We aim at a plane of consistency towards precarity, to respond to the value of indirect and implicit discourse and its extra-propositional and sub-representative source.
Our approach follows Michel Foucault’s care of the Self as the “art of not being governed quite so much,” which we retranslate in the art of not curating quite so much and taking care of the Self in itself and the Other, and Gilles Deleuze who connects the domain of the Self with that of individuation. Individuality is not a characteristic of the Self, but forms and sustains the system of the dissolved Self, the other self – the self for the Other.
The Other is the ecology of co-existence, neither one nor multiple but an ungrounded multiplicity I – Other. The Other does not designate anyone, is neither you nor I. It is a structure which is implemented only by variable terms in different perceptual worlds – me for you in yours, you for me in mine – the structure of the concrete, of imperceptible intra-active solids, or “polyhedrons of intelligibility.”
Corner College is an event oriented project space eventualized and populated by “atmospheric” events and their potentialities. It gears down. It desires to create transversal non-localizable connections between the practices of art and all molecular affairs, to molecular thought and the molecularity of the everyday. Corner College’s method is the art of combination of daily-life experience and the work of art as experimentation to produce a space of nomadic distribution of the individual where art matters and invents people yet to come!
Corner College was founded in 2008 at Perla-Mode Zürich. In 2011 the space moved to Kochstrasse and was run by Irene Grillo, Sarah Infanger, Urs Lehni, Jeannette Polin, Philip Matesic und Stefan Wagner until 2014. 2014/2015 marks a new period of activities following Corner College’s legacy as a space for activities between art and quasi-academic educational approaches with an openness for Zurich’s artistic, activist, and intellectual communities.
Corner College Collective Diagram
Programmierung: Alan Roth und Dimitrina Sevova.
Bis September 2018 war Corner College im Zürcher Kreis 4 angesiedelt und funktioniert inzwischen als nomadischer Raum ohne feste Adresse. Corner College ist ein unabhängiger Projektraum für neue und experimentelle Formate des Ausstellungsmachens mit Fokus auf recherche- und prozessorientierter zeitgenössischer Kunst, quasi-akademischer Wissensproduktion und der Pflege diskursiver Formen zeitgenössischer Kunst und Theorie im Dialog mit urbanen Prozessen, Gesellschaft, Technologien, Forschung, Transdisziplinarität. CC aktiviert einen Raum von Mikropraktiken und Partizipation des Publikums, die in einem Netzwerk lokalen und globalen Austauschs nachhallen.
Corner College ist seit jeher einer jungen und experimentierfreudigen Kunstszene sehr verbunden. Als selbstorganiserter Raum haben wir die Flexibilität, den Kunstschaffenden Raum zu bieten für unkonventionelle Projekte, welche die Kunstpraktiken weiterentwickeln, in einen direkten Dialog mit dem Publikum treten, und Diskurse in Kunst, Alltag und Gesellschaft kritisch aufgreifen.
Unser Programm driftet in drei Hauptflüssen, die sich zeitweise kreuzen oder einander fortsetzen und Spielarten der Transdisziplinarität entstehen lassen oder sich verzweigen und in ihren Bahnen des Werdens in neue Richtungen fliessen: Kollaborationen, Perspektiven, Beziehungen.
Wir haben ein ausgedehntes und erweitertes Verständnis von Ausstellungen über den White Cube hinaus. Wir verstehen die Ausstellung als ein Ausloten neuer Formate, das sich im Verhältnis von Praxis und Medium, Sprache und Diskurs ergibt, sich selber in seinen Bedingungen reflektiert, neue Herangehensweisen sucht, welche die Disziplinen, Medien, Praktiken und Gemeinschaften überschreiten. Manche werden schwieriger als Ausstellungen zu identifizieren sein, da sie sich in die Grauzone zu Formaten wie öffentlichen Vorlesungen, Diskussionen, Screenings, performative Praktiken, zeitbasierte Kunst, Plattformen hinbewegen, andere werden sich schon erprobter Ausstellungsformate bedienen.
Corner College aktiviert einen Raum der Mikropraktiken, die im Netzwerk unmittelbarer Beziehungen operieren, die mit dem mitschwingen, was um die Ecke schwärmt (am Corner), mit den kleinen Unterschieden in der Intensität und der performativen Unbestimmtheit der molekularen Flüsse, mit dem schwebenden spatium der Mannigfaltigkeit von Wesen, Dingen und Ereignissen.
Corner College ist offen für den immer unwiderruflichen Akt der Kritik, für die Immanenz der Fabrikation: ein Leben. Es bleibt klein/mineur (was sowohl das Eine als auch die Vielen anprangert) und der Gegenwart zeitgenössisch. Wir zielen auf eine Konsistenzebene gegenüber der Prekarität ab, als Antwort auf den Wert des indirekten und direkten Diskurses und deren Quelle ausserhalb der Aussage und unterhalb der Repräsentation.
Unser Vorgehen folgt Michel Foucaults Sorge um das Selbst als die “Kunst, nicht gar so sehr regiert zu werden”, was wir in die Kunst, nicht gar so sehr zu kuratieren, übersetzen, und in die Sorge um das Selbst in demselben und im Anderen, sowie Gilles Deleuze, der den Bereich des Selbst mit dem der Individuation verbindet. Individualität ist nicht eine Eigenschaft des Selbst, sondern bildet und erhält das System des aufgelösten Selbst, des anderen Selbst – des Selbst des Anderen.
Das Andere ist die Ökologie der Koexistenz, weder eins noch vielfältig sondern eine grundlose Mannigfaltigkeit Ich – Anderes. Das Andere bezeichnet niemanden, ist weder du noch ich. Es ist eine Struktur, die nur durch variable Terme in unterschiedlichen Wahrnehmungswelten verwirklicht wird – ich für dich in deiner, du für mich in meiner – die Struktur des Konkreten, von unmerklichen intra-aktiven Festkörpern, oder „Polyeder der Verständlichkeit“.
Corner College ist ein ereignisorientierter Projektraum, eventualisiert von und bevölkert mit „atmosphärischen“ oder mehrköpfigen Ereignissen und deren Potenziale. Er verlangsamt. Daraus erwachsen ideal-ideelle und transversale Verbindungen zwischen der Kunstpraxis und allen molekularen Angelegenheiten, zum molekularen Denken und zur Molekularität des Alltags. Es ist dies die Kunst des Kombinierens der Erfahrungsformen und des Kunstwerks als Experimentierens, um einen Raum der nomadischen Verteilung des Individuums herzustellen, in dem die Kunst von Gewicht ist und ein zukünftiges Volk erfindet!
Corner College wurde 2008 im Perla-Mode Zürich gegründet. Nach dem Umzug an die Kochstrasse 2011 wurde es von Irene Grillo, Sarah Infanger, Urs Lehni, Jeannette Polin, Philip Matesic und Stefan Wagner bis 2014 betrieben. 2014/2015 schlägt ein neues Kapitel auf, in Kontinuität mit den bisherigen Aktivitäten im Corner College als einem für Zürichs künstlerische, aktivistische und intellektuelle Gemeinschaften aufgeschlossenen Raum für Veranstaltungen zwischen Kunst und quasiakademischen Bildungsprozessen.
> Corner College Collective Diagram
Corner College kann von unterschiedlichen Gruppen für Workshops, Präsentationen, Filmvorführungen und ähnlichem genutzt werden. Das Prozedere ist vergleichsweise einfach: Bitte eine Email mit Datum, Dauer und Art der Benutzung an Corner College senden und die Antwort abwarten. Da das College sozusagen ehrenamtlich betrieben wird, kann es vorkommen, dass Anfragen nicht umgehend behandelt werden können. Dafür bitten wir um Verständnis.
College Interior von Kueng-Caputo (2008-11)
Theory Tuesdays
is a participatory reading group that meets every Tuesday at Corner College to discuss specific art and critical theory texts. The group also hosts related artist talks and film screenings. Theory Tuesdays is participatory in that each week one member of the group selects and leads discussion about a specific text. Theory Tuesdays is free and open to the public.
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Corner Cinema
Corner Cinema entstand 2008 als Black Box mit Platz für 20 Personen. Das Interieur wurde von Kueng/Caputo gestaltet. Nach dem Umzug 2011 an die Kochstrasse 1 ist das Corner Cinema Bestandteil des mit dem Grafikerduo Lehni-Trueb und Motto Store genutzten Raums. Gezeigt werden sowohl kuratierte Filmreihen (z.B. "Herzog in Hollywood", "Pretty Ambitious", "Graffiti Nostalgia" etc.) wie auch Einzelfime und experimentelle Formate.
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Corner Cuisine
Corner Cuisine ist ein Kochstudio ohne Kameras. Mitten im neuen Raum bietet das von Lex Trüb und Daniel Gafner gestalte Kochaggregat die Möglichkeit, für Mittagstische, Eröffnungen oder sonstigen Veranstaltungen zu kochen.
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Temporary Bookshop
Gelegentlich übernimmt Corner College die Funktion eines Kiosks und stellt Verlagen, Vertrieben und Gestaltern seine Räumlichkeiten als temporäre Verkaufslattform zur Verfügung.
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K.K. Forum C.C.
Ich wünsch mir so: einen reichen Vati
dann widme ich mein Leben der Kunst und der Kultur.
-- Hans-A-Plast, BRD 1980
Das Forum KK für Forschung in Kunst und Kultur wurde 2009 in Zürich gegründet. Im Rahmen des internationalen Forums finden illustrierte Abendvorträge junger Forscherinnen und Forscher statt. Ästhetische und gesellschaftliche Fragestellungen gehören gleichwertig zu den referierten Themen, die durch ihre Spezifität das Feld der Forschung in Kunst und Kultur zu erweitern wissen. Forum KK – eine Vortragsreihe am Corner College Zürich in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Kulturwissenschaften (SGKW) unter der Leitung von Michael Hiltbrunner.
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Aesthesen
"Aesthesen" beabsichtigt künstlerische PraktikerInnen und ästhetische TheoretikerInnen im Rahmen eines öffentlichen Anlasses miteinander kurzzuschliessen und damit eine Schnittstelle für eine gemeinsame theoretische Reflexion jenseits von Feuilleton oder Akademie zu eröffnen. Die Form orientiert sich primär am Dialog, inhaltlich soll es um aktuelle ästhetische Problemstellungen gehen. Ziel ist es, dass sich ein reflexives und vermittelndes Gespräch mit Bezug zur zeitgenössischen Kunst entfalten kann, an dem die verschiedenen Protagonistinnen des Kunstsystems gleichermassen teilnehmen und von einander profitieren, indem sie nicht nur über einander, sondern auch miteinander reden. Die Diskussion wird jeweils mit einer Eingangsthese initiiert, die von einer eingeladenen Person vorgestellt wird. Im Anschluss werden Fragen, Beobachtungen und Phänomene gemeinsam diskutiert werden. Die vorgestellte These soll auf einer pointierten Fragestellung basieren oder einem scheinbaren Widerspruch im Kunstsystem, der ein Mindestmass an theoretischem Problembewusstsein und Hintergrundwissen voraussetzen kann, zugleich aber losgelöst von systematischen Theorien bzw. ohne deren fundierte Kenntnis erörtert werden kann.
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Personal Paradigm
Zur Reihe Personal Paradigm sind Gäste eingeladen, die über mehrere Jahre das Schaffen eines Künstlers verfolgen. Man könnte in diesem Fall von einer persönlichen Beziehung sprechen, die einem künstlerischen Prozess gegenüber aufgebaut wurde. Wie verändert sich der Blick auf eine Arbeit über einen längeren Zeitraum hinweg? Welche Momente von Nähe oder Distanz entstehen dabei? Manche Entwicklungen beeinflussen sogar die Paradigmen eines persönlichen Kunstverständnisses. Selten gezeigte Künstlerbücher sowie einige Arbeiten aus den Sammlungen der Gäste begleiten das Gespräch.
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Unregistered Trademarks