DIE FOLTER IM BURDUR GEFÄNGNIS DAUERT AN
Erklärung des TAYAD vom 9. Juli 2000

Zuletzt wurden bis zu 45 Gefangene aus dem Burdur Gefängnis in die
Gefängnisse von Bergama, Usak, Bursa und Aydin verlegt. Es befinden sich
immer noch insgesamt 17 politische Gefangene, darunter 6 Frauen, im Burdur
Gefängnis. Diese Gefangenen werden in den Kellerräumen unterhalb des zweiten
Halbstocks in Abwässern festgehalten. Gegen die Gefangenen in den
Einzelzellen wurden physische und psychische Foltermethoden eingesetzt,
allen voran Prügel. Die weiblichen Gefangenen wurde sexuell belästigt und
man hat versucht, sie mit Knüppeln zu vergewaltigen.
Die Gefangenen sind gegen diese gegenüber ihnen angewandten unmenschlichen
Praktiken in den Hungerstreik getreten. Die im Hungerstreik befindlichen
Gefangenen erhalten immer noch keinen Zucker und Wasser nur zu bestimmten
Zeiten. Zur Behandlung der verletzten Gefangenen werden keinerlei Schritte
unternommen.
Obwohl das Justizministerium gegenüber einer Delegation von AnwältInnen, die
zum Gefängnis von Burdur gekommen sind erklärte, daß alle Gefangenen aus
Burdur verlegt werden, hat die Staatsanwaltschaft von Burdur die 17
Gefangenen immer noch nicht verlegt. Das Justizministerium hat in dieser
Angelegenheit ebenfalls nichts unternommen.
Was wir zuletzt über die verletzten Gefangenen erfahren konnten:
Der abgetrennte Arm des Gefangenen Veli Sacilik, der in das Isparta
Staatskrankenhaus eingeliefert wurde, konnte nicht angenäht werden, da der
abgetrennte Arm von Veli Sacilik, den man nach dem Angriff ins Krankenhaus
transportierte, bewußt nicht in Eis gelegt gebracht wurde, sondern in einer
Plastiktüte. Sadik Türk, der sich im Staatskrankenhaus von Antalya befindet
und an dem bereits zum zweiten Mal eine Gehirnoperation vorgenommen wurde,
befindet sich immer noch  auf der Intensivstation.
Falls es zu Toten kommen sollte, so sind in erster Linie der Justizminister
Hikmet Sami Türk und der Gefängnisdirektor Suat Ali Ertosun dafür
verantwortlich.
Die Folter an den sich immer noch im Burdur Gefängnis in Einzelzellen
befindenden Gefangenen, muß sofort beendet und es muß eine Behandlung der
verletzten Gefangenen ermöglicht werden.

Familien des TAYAD
Solidaritätsverein der Angehörigen von Gefangenen

LISTE DER VERLEGTEN GEFANGENEN:

GEFÄNGNIS VON BERGAMA:
Özgür Kilic
Kemal Denli
Ali Mitil
Gonca Yildirim
Yilmaz Babatümgöz
Ali Aydin
Ali Riza Derman

GEFÄNGNIS VON BURSA:
Veysel Yegen
Cemal Cakmak
Erdal Gökoglu
Kadir Agababa
Yunus Aydemir
Hüseyin Kilit
Fikret Lüle
Yusuf Timur
Mustafa Selcuk
Hayrullah Kar
Cemil Aksoy
Hüseyin Ermez (oder Ermis)
Kamil Yilmaz

GEFÄNGNIS VON USAK:
Hüsne Devrik (oder Devrim)
Neriman Soylu
Mahbule Akdeniz
Nuray Özcelik
Mürüvet Kücük
Hülya Türkizi
Inayet Kandemir
Gönül Aslan

GEFÄNGNIS VON AYDIN:
Ali Günay
Devrim Senses
Murat Candas
Emre Günay
Ali Arslan
Ahmet Gül
Osman Ali Cöpel
Cahit Timur Türkan
Selahattin Hira
Mustafa Hira
Baris Gönülsen
Yasar Celik

Bisher bekannte Aktionen der Gefangenen:

1. VERWEIGERUNG DES ZÄHLAPPELLS IN DEN GEFÄNGNISSEN VON MALATYA UND CEYHAN

2. HUNGERSTREIK IM GEFÄNGNIS VON CANKIRI

3. KORRIDORBESETZUNG IM ÜMRANIYE GEFÄNGNIS