Neues aus Itoiz
Am Tag nach der spanischen Parlamentswahl am vergangenen Sonntag veroeffentlichte
der spanische Oberste Gerichtshof sein Urteil zum Fall Itoiz. Die auf das
Projekt massgeschneiderten Aenderungen in der Naturschutzgesetzgebung sind
verfassungsgemaess. Die Grenzen auf der Landkarte um die 5 ausgewiesenen
Vogel- und Naturschutzgebiete werden durch die Flutung nicht beruehrt,
sondern bestehen weiter, so das Urteil. Allerdings biginnt das jeweilige
Naturschutzgebiet dann erst ab 503 Meter Hoehe - dem Wasserspiegel. Diese
Trickserei legalisiert mit einem Schlag alle geplanten Massnahmen bei Itoiz.
In diesem Fruejahr mit Hochdruck in Angriff genommen worden ist das geplante
Faellen von einer Million Baeumen, ebenfalls aus den Naturschutzgebieten.
Die Baumfaellertrupps arbeiten sich mi grossem Tempo und unter starker
Praesenz von Sicherheitskraeften flussauwaerts vor, oberhalb der 800 Meter
langen Staumauer beginnend. Sie nieten alles um : Eichen, Steineichen,
Buchen, Ahorne, Buchsbaeume und Kiefern. Um die Reaktion explosiver Faeulnisgase
unter Wasser zu vermeiden, sollen auf dem gesamten 1100 ha Flutungsgebiet
ausserdem 30 cm Erde abgetragen werden. Wir gehen davon aus, dass die von
dem Stauseeprojekt bedrohten bewohnten Doerfer noch in diesem Fruehjahr/Sommer
geraeumt werden koennten. Ein besetztes Dorf am Rande des geplanten Stausees
(Rala) hat bereits einen ab sofort wirksamen Raeumungs- und Planierungsbefehl
durch die Polizei von Navarra zugestellt bekommen. Wir rechnen taeglich
mit dem Anmarsch der Polizeieinheiten und Planierraupen. Die geplante Raeumung
und Planierung eines weiteren besetzten Dorfes in der Naehe des Irati-Flusses
(Artanga) ist oeffentlich bekannt. Es sind verschiedenerlei Widerstansdaktionen
angekuendigt. Zuerst gilt es, sich der Raeumung von Rala zu widersetzen.
Ansonsten sind mehrere Initiativen angelaufen oder geplant. Hier zu nennen
ist vor allem das fuer den 12.-15. Mai geplante Widerstandscamp gegen den
Itoiz Staudamm. Die Planung hier ist recht weit fortgeschritten, wir haben
einen guten Platz und erwarten sehr viele TeilnehmerInnen. Am 8. Mai haben
zwei Solidarias con Itoiz ihren naechsten Prozesstag. Die Anklage fordert
3 Jahre Haft fuer die Sabotage an 33 Baumaschinen, die auf dem Bau der
Umgehungsstrasse um den geplanten Stausee eingesetzt wurden. Bisher haben
sich weit ueber 300 weitere Frauen fuer diese Aktion selbstangezeigt.