Am Donnerstag 17. August marschierten rund
20 Neonazis Schweizerfahnen tragend und
mit Baseballschlägern bewaffnet durch
Liestal. Die herbeigerufene Pdizei liess die Nazis
gewähren, ohne einzugreifen.
In den folgenden Tagen die grosse Betroffenheit.
Politikerinnen, JournalistInnen etc., alle
waren sich einig: So etwas dürfe
sich hier nicht wiederholen, man wolle zukünfitg mit aller
Entschlossenheit gegen Rechtsextremismus
in der Region vorgehen.
Schon seit mehreren Jahren weiss man von
Neonazi-Aktivitäten im Oberbaselbiet und im
Fricktal. Daher empfinden wir das grosse
Gezeter das nun losgeht ein stückweit als
Heuchelei. Rechtsextremismus wird möglichst
ignoriert, kommt es dann schliesslich zu
sichtbaren Vorfällen wie beispielsweise
auf dem Rutli oder in Liestal, so zeigt man sich
empört und ist entschlossen, mit
härteren Gesetzen und mehr Polizei gegen die "Braune
Pest" vorzugehen...
Derweil geht der rassistsche Alltag unverändert
weiter:
In einer solchen Welt, wo Ausschaffungen, Ausgrenzung und geschlossene Grenzen zum Alltag gehören, wo WarenDie SVP als Bundesratspartei beschliesst die Ja-Parole zur "18%-Initiative", welche am 24. September zur Abstimmung kommt. Einziger Beweggrund der restlichen bürgerlichen Parteien, die Initiative zu bekämpfen: Sie sei "zu starr" und gefährde daher den Wirtschaftsstandort Schweiz... Als Alternative zur "18%-Initative" präsentieren die bürgerlichen Parteien das neue Ausländergesetz (AuG). Dieses Gesetz übernimmt aber weitgehend die Grundtendenz der "18%-Initative", wonach nur noch eine sogenannte "Elitemigration" zugelassen werden sollte. Das bedeutet, dass für Menschen von ausserhalb des EU-Raums eine Einreise in die Schweiz praktisch nur noch moglich ist, sofern diese irgendeinen wirtschaftlichen Nutzen haben (InformatikerInnen, Manager etc.) Für sozial benachteiligte Menschen wird faktisch ein Einreisestopp verhängt. Der politische Alltag in Osterreich, wo seit Febnuar dieses Jahres die rechtspopulistische FPÖ zusammen mir der bürgerlichen ÖVP die Regierung stellt, hat sich nach anfänglichen Protesten bereits "normalisiert". Bei ihrem Versuch, "illegal" nach England einzureisen, erstickten diesen Sommer 58
MigrantInnen aus China in einem Gemüsecontainer.
IG gegen rechts & co
gegenrechtsundco@bluemail.ch
Für eine Welt ohne Ausgrenzung!
Gleiche Rechte für alle!
Die Demonstration gegen Rassismus und Rechtsextremismus
wurde initiiert von der "IG gegen rechts & co". Da wir
eine grosse und breit abgestützte
Kundgebung organisieren wollten, beschlossen wir, die Demo gemeinsam mit
dem
Komitee "Liestal schweigt nicht" vorzubereiten.
Da wir unter grossem Zeitdruck standen und in den Vorbereitungen
recht unterschiedliche Vorstellungen aufeinanderprallten,
gestaltete sich die Zusammenarbeit als recht schwierig. So
waren wir von der IG gegen einen Redebeitrag
eines Regierungsvertreters, gaben aber schliesslich nach, da wir trotz
allem an einer breiten Demo festhalten
wollten. Der Bogen überspannt hat schliesslich Regierungsrat Koellreuter
mit
seiner Forderung, die von uns eingeladene
Vertreterin der Menschenrechtsgruppe "Augenauf" dürfe in ihrem
Redebeitrag nicht über den Fall des
nun ausgeschafften Libanesen A. E. sprechen, ansonsten werde er seine Teilnahme
rückgängig machen. Dies hätten
wir zwar sehr wohl begrüsst, wäre aber für das Komitee "Liestal
schweigt nicht" nicht
annehmbar gewesen. Da wir die gemeinsame
Demo nicht platzen lassen wollten, gaben wir zähneknirschend nochmals
nach. Trotzdem finden wir, diese Ausschaffung
muss thematisiert werden.