Antifaschistischer Fakelumzug in Baden

Auf den Abend des 1. August's wurde zum antifaschistischen Fakelumzug in der Badener Altstadt aufgerufen.
Organisiert wurde dieser - wie auch schon der Fakelumzug gegen den Krieg in Kosova vor einem Jahr - von einem Mitglied der "schweizerischen Friedensfoederation", leider habe ich seinen Namen vergessen....

Gegen die 100 Personen, vorwiegend aus dem Umfeld der Antifa Baden, versammelten sich um 22.30 Uhr auf dem Kirchplatz, um den 1. August einmal in ein etwas anderes Licht zu ruecken. Schnell wurde jedoch klar, dass dies leider auch diesmal nicht gelingen wird. Schuld daran war der Organisator des Umzuges, welcher kurz nach dem Losmarsch klar machte, dass er weder geschriehene Parolen noch ausgebreitete Transpis sehen bzw. hoeren wolle. Er stellte sich lieber vor die TeleZueri Kamera und liess das ganze fuer Aussenstehende eher wie eine 1. August-Patrioten-Umzug aussehen. So marschierten wir dann, teils enttaeuscht, teils auch etwas amuesiert durch die Badener Altstadt - ohne lautes Geschrei, ohne Transpi, ohne das Verteilen von Flyers.
Wieder am Versammlungsort angelangt, dankte der Organisator fuer das Erscheinen, bittete darum, dass die Fackeln in der bereitgestellten Wassertonne entsorgt wuerden und erklaerte sein Verhalten damit, dass er eher der leise Typ sei und er auch keine Parolen wollte, weil die von auslaendischen Leuten ja nicht verstanden wuerden. Es wurde dann versucht, mit ihm zu dikutieren, jedoch meinte er z. B. auf die Frage, wie den die Passanten von dem Sinn dieses Umzuges haetten erfahren sollen, dass es ja schon im Vorfeld Inserate in der Zeitung gegeben habe... Wahrscheinlich waren auch diese nicht mehrsprachig und meiner Meinung nach, haette ein guter Organisator - wenn er schon keine Parolen und Transpis will - wenigstens dafuer gesorgt, dass waehrend dem Umzug mehrsprachige Flyers haetten verteilt werden koennen.

Entaeuscht beschlossen etwa 40 Personen, eine kleine Nachdemo durchzufuehren, breiteten das Transpi aus und liefen dann lautstark nochmals in Richtung Bahnhof. Einige hatten dann kury vor dem Bahnhof die super Idee, die ganze Demo (was nun schon etwas uebertrieben ist, da sich die Anzahl der Mitlaufenden dauernd verringerte) zu wenden, damit die Bullen, welche die Demo begleiteten, in Stress geraten wuerden... Natuerlich gerieten sie wegen einer so kleinen Menge nicht in Stress. Ich verabschiedete mich dann von der Demo, da mir dieses Spiel ehrlich gesagt zu bloede wurde. Ich nehme an, dass sich die Demo nach kurzer Zeit ganz aufgeloest hat.
Beim Weglaufen hoerte ich, wie eine Passantin einen Polizisten fragte, ob das eine Demo sei. Er antworte "Ja, so was in der Art sollte es eigentlich darstellen, aber sie koennen es noch nicht so gut.". Leider muss ich ihm da zustimmen, es trifft auf beide "Demos" dieses Abend's zu!