Menschenrechtsverletzungen in Sri Lanka
Demo-Rede vom 10. Juni 2000

Seit 1977 wurden mehr als 100'000 TamilInnen und 60'000 SinghalesInnen - darunter Schulkinder , alte Menschen und Frauen - getötet.
Dieser Krieg ist nicht nur gegen die TamilInnen, sondern gegen das gesamte Volk gerichtet.

Die Regierungsparteien sind immer noch nicht Willens, diese Probleme zu lösen. Im Oktober 1995 mussten rund 600'000 TamilInnen ihre Stammorte wegen den militärischen Interventionen verlassen. Die Regierung plant, die Häuser, Geschäfte und Schulen zu zerstören. Die Militärbasen und buddhistischen Tempel werden hingegen überall errichtet. Das bedeutet, dass wo sich Militärbasen befinden, auch Massengräber ausgehoben werden. Es wurden mehr als 100 Fälle von Vergewaltigungen bekannt, davon wurde aber nur ein Fall von der Justiz behandelt!

Die Flüchtlinge, welche nach Vanni flüchteten, können nicht nach Jaffna zurück und müssen im Vanni-Gebiet bleiben. Das Militär hat an vielen Orten Minenfelder gemacht. Wenn sie diese Gebiete verlassen, räumen sie die Minen nicht weg, wodurch schon viele Kinder ein Bein oder Arm verloren haben.
Die indischen TamilInnen, die oft auf Plantagen arbeiten, werden ebenfalls verfolgt. Mehrere Dörfer wurden abgebrannt, wozu es noch Massenverhaftungen gegeben hat. Neuerdings werden im Süden von Sri Lanka viele Hindu-Priester verhaftet.

Im ganzen Land herrscht der Ausnahmezustand und auf Grund der Terrorismus-Gesetzes werden viele willkürliche Verhaftungen durchgeführt. Die Haftbedingungen sind nach wie vor schlecht, viele Häftlinge werden getötet. Die politischen tamilischen Häftlinge werden in singhalesischen oder im Süden Sri Lankas befindlichen Gefängnissen, wo es keine TamilInnen gibt, in Haft gehalten. Die Verwandten haben somit keine Möglichkeit, die Gefangenen zu besuchen.
Wegen den hohen Kosten des Krieges hat die Regierung kein Geld mehr.

Bis vor kurzem und während vielen Jahren hat keine Regierung der Welt die srilankische Regierung verurteilt. Jetzt ergibt sich eine spannende Lage: Die indische Regierung sagt zwar, dass sie neutral sei, will auch nicht militärisch intervenieren, ist aber bereit, den Militärs humintäre Hilfe zu leisten. Die US-Schiffe, welche sich zur Zeit in der Golf-Region befinden, bewegen sich auf Sri Lanka zu. Sie haben mit der srilankischen Armee Kontakt aufgenommen und werden der Regierung helfen. Auch die Israelis haben viel Material zur Verfügung. Die Tigers (LTTE) waren auf dem Vormarsch, wurden jetzt aber durch diese militärische Unterstützung der Regierungstruppen vorläufig gestoppt.

Lage in der Tourismus-Branche
Die Kosten des Krieges zwingen die Regierung, den Tourismus zu fördern. Der Tourismus schadet der Bevölkerung; es gibt viele Vorfälle von sexueller Ausbeutung von Kindern.